Du bist Hauptdarsteller*in, Regisseur*in und Autor*in in deinem Leben.
So könnte deine Dramatherapie gehen:
Du erzählst mir, was dich zu mir führt. Ich nehme dich ernst, sehe dich und höre dir zu, ohne zu werten. Du vereinbarst mit mir das Ziel, das du erreichen möchtest. Dann biete ich dir kreative Formen an, mit denen wir dein Thema bearbeiten. In unserer Fachsprache heisst das, wir bewegen uns aus der Alltagsrealität heraus in eine dramatische Realität. Hier machst du ganzheitliche Erfahrungen mit Körperempfindungen, Emotionen und mit deinem Verstand. Du erlebst, wie du eine Situation und deine Rolle darin gestalten und verändern kannst. Gegen Ende der Sitzung kehren wir aus der dramatischen Realität zurück und reflektieren, was du wie in die Alltagsrealität übertragen kannst. Im Prozess übernehme auch ich je nach Bedarf verschiedene Rollen: aufmerksame Zuschauerin und Zeugin, Mitspielerin oder einfühlsame Co-Regisseurin, die Anregungen gibt.
Die Entscheidungen, wie was gespielt wird, triffst du.
Unsere Arbeit in der dramatischen Realität basiert auf drei Pfeilern, die die englische Dramatherapeutin Sue Jennings definiert hat:
Ankommen bei sich
Achtsame Wahrnehmung von Körper, Atem, Gefühlen und Gedanken
Entspannungsübungen
Spielerischer und kreativer Ausdruck von Körper und Stimme
Projektive Arbeitsweisen - Projection
Themen und Anliegen
Rolle - Role
Situationen und Rollen aus dem Alltag oder aus der eigenen Biografie im Spiel erforschen und neu inszenieren
erfundene Rollen als Ressourcen entdecken
Rollen aus Geschichten, Theaterstücken und Filmen als Inspiration nutzen
Eine autobiografische Theaterperformance entwickeln und auf die Bühne bringen
Du atmest durch, entdeckst Spielraum, wechselst die Perspektive und findest überraschende Lösungswege. Du gewinnst Vertrauen in deine Ressourcen, deine Intuition und deine Kreativität.